In diesem Jahr verfolgt die Gemeinde Putgarten ein eigenes Theaterprojekt, Hemingways „Der alte Mann und das Meer“, das im Rahmen des TheaterSommers als Gastspiel konzipiert wurde, ursprünglich für die Zeit vom 1.-10. August. Die Gemeinde betont, dass hiermit keine Konkurrenz für den TheaterSommer geschaffen, sondern ein ganz anderes Klientel angesprochen werden soll. Die Vorstellungen sollten in Vitt stattfinden. Wir waren verwundert, dass für ein eigenes 10-tägiges Theaterprojekt mehr Geld zur Verfügung gestellt werden kann, als wir in knapp 15 Jahren TheaterSommer insgesamt an Unterstützung erfahren haben.
Mit der Lösung, dass an zwei verschiedenen Orten gespielt wird, konnten wir uns gut arrangieren. Problematisch wurde die Angelegenheit, als die Gemeinde uns zunächst telefonisch mitteilte, dass der TheaterSommer am Kap 10 Tage am Stück pausieren müsse – in der zuschauerstärksten Zeit wohlgemerkt. Danach sprachen sich die Vitter gegen einen Spielort „Seebühne“ aus, weshalb der „Alte Mann“ nun im Leuchtturmwärtergarten dargeboten werden soll, inklusive zusätzlicher Probezeiten. Schließlich wurde uns in einem knappen Fax mitgeteilt, wir könnten vom 28. Juli bis zum 15. August nicht spielen.
Wer sagt da, schlimmer kann es nicht kommen? In einem Treffen mit Bürgermeister Heinemann und Teilen des Gemeinderats wurde uns erklärt, dass es das bisher übliche Garantieversprechen für die Durchführungen in den kommenden Jahren nicht mehr geben wird. Zudem stehe die Schließung der Bungalowsiedlung (unserer Unterkunft und Lebensbasis in Putgarten) an, die dieses Jahr ausnahmsweise noch geöffnet bleiben könne. Ohne unterschriebenen Vertrag sind wir Mitte März nach Hause gefahren, nachdem wir bereits den dritten veränderten Spielplan vorgelegt hatten.
Mittlerweile erreichte uns ein Anruf von Herrn Heinemann. Die Siedlung kann nun auch nicht provisorisch für diesen Sommer freigegeben werden. Damit entfällt jede Möglichkeit, unser TheaterSommer-Team unterzubringen. Also wird der Sommer am Kap ausschließlich von dem ursprünglich nur als Gastspiel geplanten „Alten Mann“ in lediglich 10 Tagen bestritten.
War es das nach 14 Jahren? Immer wieder wurde uns von Seiten der Gemeinde versichert, man wolle den TheaterSommer am Kap unbedingt in der hergebrachten Form erhalten. Dafür hat man uns Woche für Woche erstaunlich hingehalten. Dafür hat man uns erstaunlich viele Steine in den Weg gelegt, die sich als unverrückbare Felsbrocken entpuppten… Noch ist offen, ob es zur dramatischen Sterbeszene kommt. Aber derzeit sieht es ganz so aus, als sei die Tragödie kaum abzuwenden.